Für Patienten

Heute schon über die Leber nachgedacht? Schenken Sie Ihrer Leber 1 Minute:

Nur bei jedem vierten Patienten wird eine Leberzirrhose bereits im Frühstadium diagnostiziert.

Nehmen Sie am kostenlosen Check-up 35 teil! Sie werden auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes untersucht.

Versicherte der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland werden im Rahmen des Lebervorsorge-Programms SEAL  zusätzlich auf Leberkrankheiten untersucht. Informationen hierzu hält Ihr Hausarzt bereit.

Was sind die Ziele des SEAL-Programms?

Das SEAL-Programm soll wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung von Lebererkrankungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland liefern.

Ziel des SEAL-Programms ist die Erhöhung des Frühdiagnose-Anteils von Patienten mit fortgeschrittener Leberschädigung oder bisher nicht diagnostizierter Leberzirrhose im komplikationsfreien Stadium.
Hierfür arbeiten Hausärzte, Fachärzte und Leberzentren in Rheinland-Pfalz und im Saarland eng zusammen.

Das SEAL-Programm liefert wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung von Lebererkrankungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Sie helfen dabei die  Versorgung von Patienten mit chronischen Lebererkrankungen zu verbessern.

Sollte sich zeigen, dass die Etablierung eines Leberwert-Screenings effektiv ist, besteht die Möglichkeit der Übernahme dieser Leistung in die Regelversorgung. Alle Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen würden dann davon profitieren.

Für wen ist das SEAL-Programm?

Die Teilnahme am SEAL-Programm steht allen Patienten ab dem 35. Lebensjahr offen, die bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland versichert sind, deren Hausarzt am SEAL-Programm teilnimmt und die den Check-up 35 wahrnehmen. Voraussetzung ist eine schriftliche Einwilligungserklärung.

Die Teilnahme am SEAL-Programm ist einfach. Patienten der AOK Rheinland-Pfalz/ Saarland unterzeichnen bei Ihrem Hausarzt die Einverständniserklärung. Diese können Sie hier einsehen.

Eine Übersicht der am SEAL-Programm teilnehmenden Hausärzte finden Sie hier.

Wie läuft das SEAL-Programm ab?

Was passiert beim Hausarzt?

Ihr Hausarzt berechnet, ob das Risiko für eine Lebererkrankungen erhöht ist. Bei einem niedrigen Wert ist für Sie das SEAL-Programm abgeschlossen.

Bei einem erhöhten Werte wird Ihnen die Abklärung bei einem SEAL-Facharzt oder beim Leberzentrum der Universitätsmedizin Mainz oder der Universitätsklinik in Homburg empfohlen.

Eine Übersicht der am SEAL-Programm teilnehmenden Fachärzte finden Sie hier.

Das SEAL-Programm beim SWR-Fernsehen

 

Im Rahmen des Deutscher Lebertags 2019 am 20. November wurde in der Landesschau Rheinland-Pfalz im SWR-Fernsehen ein Beitrag zum SEAL-Programm mit dem Titel Pilotprojekt Lebertest – Wie Früherkennung Leben retten kann ausgestrahlt. Einen ausführlichen Artikel zum Bericht finden Sie hier.

Lebererkrankungen sind behandelbar!

Was ist der Hintergrund des SEAL-Programms?

Die Leberzirrhose ist eine chronische Krankheit, die sich über Jahre und Jahrzehnte durch verschiedene Risikofaktoren häufig unbemerkt entwickelt. Die in Deutschland häufigsten ursächlichen Krankheiten sind chronischer Alkoholkonsum, eine chronische Hepatitis C- oder Hepatitis B-Infektion oder eine nichtalkoholische Fettleber-Hepatitis bei Patienten mit metabolischem Syndrom. Weitere Ursachen können autoimmune Erkrankungen von Leber und Gallenwegen oder Stoffwechselstörungen sein. Obwohl die Leberzirrhose sich in der Regel über Jahrzehnte entwickelt, wird die Diagnose selbst in Ländern mit einem hochentwickelten Gesundheitssystem nur bei jedem vierten Patienten im asymptomatischen Frühstadium diagnostiziert. Regelhaft wird die Diagnose einer Leberzirrhose daher erst mit dem Auftreten der Komplikationen und damit in einem Spätstadium gestellt (Jepsen et al., 2010).

Patienten mit einer dekompensierten Leberzirrhose stellen ein Hochrisikokollektiv für die Entwicklung weiterer Dekompensationsereignisse dar. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Patienten mit Leberzirrhose ist 10 bis 20 Jahre niedriger als die der Gesamtbevölkerung. Dabei ist die Leberzirrhose im kompensierten Stadium in den allermeisten Fällen einer ursächlichen Therapie zugänglich, die ein Voranschreiten der Erkrankung verhindern und der Entwicklung von Komplikationen vorbeugen kann (Williams et al., 2014). Eine wesentliche Ursache für den geringen Anteil an Frühdiagnosen ist das Fehlen eines strukturierten Diagnosepfades für Patienten mit fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankungen. (Jepsen P, Ott P, Andersen PK et al., Hepatology 2010;51:1675-82 Williams R, Aspinall R, Bellis M et al., Lancet 2014;384:1953-1997)

Den SEAL-Patientenflyer können Sie hier herunterladen.