Häufig gestellte Fragen zum SEAL-Programm (für Ärzte)

SEAL-TEILNAHME

Wie kann ich am SEAL-Programm teilnehmen?

Das SEAL-Programm wird auf Grundlage eines Selektivvertrags nach §140 a SGB V (Besondere Versorgung) durchgeführt. Haus- und Fachärzte erklären schriftlich ihren Beitritt in diesen Vertrag. Voraussetzung ist die ambulante ärztliche Tätigkeit in Rheinland-Pfalz oder dem Saarland und ein Internet-Anschluss für den Zugriff auf die SEAL-Webplattform.

Den Rahmenvertrag, die Beitrittserklärung und die Vergütungsvereinbarung können Sie hier einsehen und herunterladen.

Bei Fragen können Sie gern Kontakt mit uns aufnehmen. Unsere Kontaktinformationen finden Sie hier.

Wo und wie kann ich den Selektivvertrag (Rahmenvertrag) nach §140 a SGB V einsehen?

Den Selektivvertrag finden Sie hier. Oder Sie schreiben uns
eine kurze E-Mail an info@lebervorsorge.de, dass wir Ihnen den Vertrag per Mail und/oder per Post zukommen lassen sollen.

Warum können nur AOK-Versicherte an dem SEAL-Programm teilnehmen?

Eine Teilnahme von Versicherten anderer Kassen ist nicht möglich, weil das SEAL-Programm auf Grundlage eines Selektivvertrags zwischen der Universitätsmedizin Mainz, dem Universitätsklinikum des Saarlandes sowie der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland durchgeführt wird.

Ist für die Teilnahme die Installation von Software auf meinen Praxisrechnern erforderlich?

Für die Teilnahme am SEAL-Programm ist keine Installation von Software auf Praxisrechnern erforderlich. Die Dokumentation von SEAL-Patienten und die Rechnungserstellung von Dokumentationshonoraren erfolgt über eine zugangsgeschützte
Webplattform. Für den Zugriff sind lediglich ein Internet-Anschluss und ein üblicher
Web-Browser erforderlich.

SEAL-PROGRAMM

Was mache ich als Hausarzt mit Patienten, deren Leberwerte erhöht sind, für die aber keine Überweisung zum Facharzt im SEAL-Programm vorgeschlagen wird?

Die weitere Behandlung dieser Patienten erfolgt wie üblich innerhalb der Regelversorgung und entsprechend der individuellen Einschätzung des behandelnden Hausarztes. Teilnehmenden Hausärzten stellen wir einen Behandlungsleitfaden
mit Empfehlungen für das weitere Vorgehen bei Patienten mit Leberwerterhöhungen zur Verfügung, der als Hilfestellung dienen kann.

Meine Termine als Facharzt sind oft auf längere Zeit ausgebucht, so dass ich eine Terminvergabe für SEAL-Patienten innerhalb von 4 Wochen nicht zusichern kann. Kann ich trotzdem teilnehmen?

Ja. Es ist wünschenswert, dass die diagnostische Abklärung von SEAL-Patienten innerhalb eines Zeitraums von ca. 3 Monaten abgeschlossen wird. In einigen Fällen wird sich aber aufgrund von Terminengpässen eine Überschreitung nicht vermeiden lassen. Zudem können Sie Ihre Teilnahme über die SEAL-Webplattform jederzeit pausieren, sollte es Ihnen einmal nicht möglich sein, SEAL-Patienten anzunehmen. Die Überweisung durch den Hausarzt wird durch die SEAL-Webplattform unterstützt, so dass der Facharzt die elektronische Ankündigung über die anstehende Überweisung und  Terminvergabe automatisiert erhält.

Die Diagnose einer Leberfibrose ohne Biopsie ist als Facharzt schwierig. Wie stelle ich die Verdachtsdiagnose?

Die Verdachtsdiagnose auf eine relevante chronische Lebererkrankung, insbesondere Leberfibrose oder Leberzirrhose, erfolgt auf Basis der individuellen Einschätzung des behandelnden Facharztes, wie in der Regelversorgung üblich. Für das diagnostische Vorgehen innerhalb des SEAL-Programms wird teilnehmenden Fachärzten ein Behandlungsleitfaden zur Verfügung gestellt, der die Abklärung und das Stellen der Verdachtsdiagnose erleichtern soll.

Im Zweifel sollte der behandelnde SEAL-Facharzt den Patienten in eine der teilnehmenden Leberambulanzen für eine weiterführende Diagnostik
überweisen, beispielsweise für eine Elastografie oder die für eine definitive Diagnose einer Leberfibrose oder Leberzirrhose in vielen Fällen erforderliche
Leberbiopsie.

SEAL-DOKUMENTATION, AUFWAND UND HONORAR

Wie aufwändig ist die Dokumentation auf der SEAL-Webplattform?

Die Dokumentation des hausärztlichen Check-up 35 mit Leberwertbestimmung nimmt ca. 10 Minuten pro Patient in Anspruch. Die fachärztliche Dokumentation der Leberabklärung nimmt ca. 15 Minuten pro Patient in Anspruch.

Muss die Dokumentation von mir selbst durchgeführt werden oder könnte das auch eine Praxisangestellte übernehmen?

Die Dokumentation auf der SEAL-Webplattform kann auch durch eine entsprechend geschulte Praxisangestellte vorgenommen werden.

Wie sicher ist die Erfassung von Patientendaten auf der SEAL-Webplattform? Ist die Übertragung der Daten datenschutzrechtlich unbedenklich?

Bei der Dokumentation auf der SEAL-Webplattform werden Daten nur in verschlüsselter Form übertragen. Dabei wird eine hohe HTTPS-Verschlüsselungsstufe, ähnlich der Verschlüsselung beim Online-Banking verwendet.

Für die Erfassung der Daten wurde ein Datenschutzkonzept erstellt. Dieses Datenschutzkonzept wurde von den zuständigen Datenschutzbeauftragten
geprüft und genehmigt. Zudem wurde das SEAL-Programm der Ethikkommission der
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz sowie der Ethikkommission der Ärztekammer des Saarlandes zur Prüfung vorgelegt.

Wird mein Aufwand honoriert?

Ja. Hausärzte erhalten für jeden vollständig dokumentierten SEAL-Patienten ein Aufwandshonorar in Höhe von 20 EUR. Hierin abgebildet ist die Einschreibung des Patienten in das Programm, die Bestimmung der Leberwerte ALT und AST sowie
der Thrombozyten und die Dokumentation der Ergebnisse auf der SEAL-Webplattform. Dieses Aufwandshonorar wird für jeden Check-up 35-Teilnehmer mit Leberwertbestimmung erstattet, auch in den vielen Fällen, in denen die Leberwerte nicht erhöht sind und keine weitere Abklärung erforderlich ist. Die Abrechnung von Regelversorgungsleistungen, insbesondere des Check-up 35 und eventueller
weiterer Leistungsziffern wie die Versichertenpauschale sind hiervon unbenommen.

Fachärzte erhalten für jeden vollständig dokumentierten SEAL-Patienten ein Aufwandshonorar in Höhe von 35 EUR. Hierin abgebildet ist die Dokumentation
der Ergebnisse der fachärztlichen Diagnostik auf der SEAL-Webplattform, die aufwändiger als die hausärztliche Dokumentation ist. Die vom Facharzt veranlassten Einzelleistungen werden zudem wie üblich über die Regelversorgung abgerechnet, ebenso die Versichertenpauschale.

Die vertraglich festgelegte Vergütungsvereinbarung können Sie hier einsehen und herunterladen.

Wie und an wen wird die Honorarrechnung gestellt? Ist der administrative Aufwand hierfür hoch?

Die Abrechnung der Aufwandshonorare erfolgt quartalsweise. Dabei werden Sie über die SEALWebplattform unterstützt. Die Rechnungserstellung ist einfach: Alle abgeschlossenen SEAL-Patienten werden automatisch auf der SEAL-Webplattform
in einer Liste angezeigt. Auf deren Basis wird die Rechnung anhand eines hinterlegten
Rechnungsvordrucks erstellt. Die Vergütung der Dokumentationshonorare erfolgt durch die Universitätsmedizin Mainz.